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Unternehmen als eG – Kommunikations Struktur

Wir definieren zuerst Prinzipien auf deren Basis dann Kanäle und Formate entwickelt werden können – Prinzipien geben Orientierung, lassen uns die Fragen nach dem „was ist richtig?“ beantworten. Erst durch die anschliessende Implementierung sind Fragen wie „tun wir das richtige?“ und „tun wir es richtig?“ in den nachfolgenden Ebenen eines triple-loop-learning möglich


Perfekt, dann lass uns die Prinzipien für die Kommunikation in einer eG im BANI-Kontext definieren. Diese Prinzipien sollen Orientierung geben und später als Basis für konkrete Kanäle und Formate dienen.


📌 Prinzipien für die Kommunikation in einer eG im BANI-Kontext

1️⃣ Transparenz & offene Informationsflüsse
➡ Information ist standardmäßig öffentlich (außer Datenschutz & Vertraulichkeit erfordern das Gegenteil).
➡ Jeder kann sich aktiv informieren, statt auf Freigaben oder Gatekeeper zu warten.
➡ Entscheidungsprozesse sind nachvollziehbar und dokumentiert.

💡 BANI-Anpassung:
✔ „Open Books“ für finanzielle und strategische Transparenz
✔ Digitale Plattformen für dokumentierte Entscheidungsfindung
✔ Echtzeit-Einsicht in Kennzahlen & laufende Prozesse


2️⃣ Partizipation & verteilte Entscheidungsräume
➡ Kommunikation ist kein Einwegkanal (nicht nur Top-down).
➡ Entscheidungsräume sind klar definiert, sodass Beteiligung effektiv möglich ist.
➡ Jeder hat eine Stimme, aber nicht jede Entscheidung wird basisdemokratisch getroffen.

💡 BANI-Anpassung:
✔ Selbstorganisierte Kreise mit klaren Kommunikationsprozessen
✔ Konsent statt Konsens – Fokus auf „keine schwerwiegenden Einwände“
✔ Gezielte Einbindung der richtigen Gruppen (Betroffene = Beteiligte)


3️⃣ Adaptivität & schnelle Feedbackzyklen
➡ Kommunikation muss sich dynamisch anpassen können, wenn sich externe Bedingungen ändern.
➡ Schnelle, iterative Feedbackschleifen verhindern starre Strukturen.
➡ Formate & Kanäle müssen leicht skalierbar und anpassbar sein.

💡 BANI-Anpassung:
✔ Echtzeit-Kommunikation für kritische Themen, asynchron für langfristige Prozesse
✔ Mikro-Entscheidungen direkt in den Teams statt lange Abstimmungsprozesse
✔ „Pulse Checks“: Regelmäßige Stimmungs- und Feedbackabfragen in der Organisation


4️⃣ Vertrauen & psychologische Sicherheit
➡ Jeder kann sich offen äußern, ohne Angst vor negativen Konsequenzen.
➡ Kritische Fragen und konstruktives Hinterfragen sind erwünscht.
➡ Fehler werden als Lernchance betrachtet, nicht als Schuldzuweisung.

💡 BANI-Anpassung:
✔ Psychologische Sicherheit als Grundlage für schnelle Entscheidungen in Unsicherheit
✔ Offene Fehler- und Lernkultur („Fail Fast, Learn Faster“) mit Retrospektiven
✔ Anonyme Feedback-Optionen für sensible Themen


5️⃣ Sinnorientierung & gemeinsames Narrativ
➡ Kommunikation ist nicht nur informativ, sondern auch sinnstiftend.
➡ Warum tun wir das, was wir tun? – Das „Why“ muss regelmäßig vermittelt werden.
➡ Geschichten & gemeinsame Erzählungen sind Teil der Unternehmenskultur.

💡 BANI-Anpassung:
✔ Wertebasierte Kommunikation statt reiner Status-Updates
✔ Storytelling für Transformation & Change-Prozesse
✔ Wiederkehrende Formate zur Sinnvermittlung (z. B. „Warum sind wir eine eG?“ als Ritual)


🛠 Nächster Schritt: Umsetzung dieser Prinzipien in konkrete Kommunikationskanäle & -formate

Bei der Umsetzung denken wir in drei Ebenen:

1️⃣ Strategische Kommunikation (langfristig, Orientierung & Identität)
2️⃣ Operative Kommunikation (tägliche Zusammenarbeit, Entscheidungsfindung)
3️⃣ Kulturelle Kommunikation (Sinn, Vertrauen & Lernkultur)


1️⃣ Strategische Kommunikation (Vision, Werte, langfristige Ziele)

🔹 Format: Offene Strategie-Meetings & digitale Roadmap
➡ Regelmäßige, für alle Mitglieder zugängliche Strategie-Meetings (hybrid/remote).
➡ Digitale Roadmap als zentraler Orientierungspunkt (z. B. Miro, Notion, Confluence).
➡ Vision & Werte werden sichtbar gemacht (z. B. als Video, Manifest oder Infografik).

🔹 Format: „Open Books“-Sessions
➡ Finanzielle Transparenz durch quartalsweise Einblicke in Zahlen & Entscheidungen.
➡ Interaktive Q&A-Runden mit den Mitgliedern.

🔹 Format: Konsent-Entscheidungsprozesse für größere Themen
➡ Alle relevanten Mitglieder werden frühzeitig in strategische Entscheidungen einbezogen.
➡ Konsent-Ansatz („keine schwerwiegenden Einwände“ statt endloser Konsens-Diskussionen).


2️⃣ Operative Kommunikation (Zusammenarbeit & Entscheidungsfindung)

🔹 Format: Digitaler „Open Space“ für Diskussionen & Abstimmungen
➡ Asynchrone Entscheidungsplattform (z. B. Loomio, Decidim, Slack-Channels).
➡ Themen werden in strukturierten Threads diskutiert, nicht via E-Mail-Chaos.

🔹 Format: Entscheidungs-Sprints & Retro-Formate
➡ Wöchentliche kurze Entscheidungsmeetings auf Team-Ebene.
➡ Retrospektiven zur kontinuierlichen Verbesserung.

🔹 Format: Rollenbasierte Kommunikation statt Hierarchien
➡ Jeder weiß, in welchem Entscheidungsbereich er Verantwortung trägt.
➡ Klare Definition: Welche Themen sind teamautonom, was braucht breitere Zustimmung?

🔹 Format: „Pulse Checks“ (Stimmungsbarometer & Feedback-Zyklen)
➡ Kurze, regelmäßige Umfragen zur Stimmung & Zufriedenheit (z. B. per Officevibe).
➡ Ergebnisse werden offen geteilt, sodass alle mitdenken können.


3️⃣ Kulturelle Kommunikation (Sinn, Vertrauen & Lernkultur)

🔹 Format: Storytelling-Formate („Warum sind wir eine eG?“)
➡ Regelmäßige persönliche Stories von Mitgliedern über ihre Motivation & Erfahrungen.
➡ Video-/Podcast-Formate, um Werte und Transformation zu vermitteln.

🔹 Format: Fehler- und Lernkultur durch „Fuckup-Retros“
➡ Fehler und Learnings werden offen besprochen, um die psychologische Sicherheit zu stärken.
➡ Quartalsweise „Lessons Learned“-Sessions für den Austausch.

🔹 Format: Ritualisierte Austauschformate („Zukunfts-Frühstück“, „Deep Dive“)
➡ Wiederkehrende Formate für Wissenstransfer & gemeinsames Nachdenken.
➡ Thema kann variieren: Strategie, persönliche Entwicklung, Marktveränderungen.

Veröffentlicht unter Genossenschaft - Alternative in BANI

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