– und die richtigen Rahmenbedingungen
Ich habe viele Veränderungsinitiativen scheitern sehen. Oft lag es nicht daran, dass Menschen nicht wollten – sondern daran, dass sie nicht konnten. Zu oft wurde Veränderung als Top-Down-Prozess definiert, in dem Führungskräfte nicht nur das „Was“, sondern auch das „Wie“ vorgaben. Mitarbeiter blieben in der Rolle von reinen Ausführenden, ohne den Sinn, die Notwendigkeit und die Hintergründe der Transformation zu kennen – oder sie erkennen zu können.

Was hier fehlte, war Vertrauen. Vertrauen in die Kompetenz und die Fähigkeiten der Mitarbeitenden, eigenständig Wege zu finden – und diese nachhaltig zu etablieren. In vielen Organisationen wird Führung noch immer an kurzfristigen Erfolgen gemessen. Individuelle Zielerreichung, oft verknüpft mit Boni, steht im Vordergrund. Das führt dazu, dass Transformation nicht als ganzheitlicher, langfristiger Prozess verstanden wird, sondern als lokale Optimierung einzelner Bereiche – ohne den Blick für das große Ganze.
Doch echte Veränderung kann nicht verordnet werden. Sie braucht offene Räume, in denen Mitarbeitende Verantwortung übernehmen, experimentieren und aus Fehlern lernen können. Sie braucht ein System, das nicht Kontrolle, sondern Eigenverantwortung fördert. Und sie braucht Führungskräfte, die nicht nur Prozesse steuern, sondern Menschen befähigen.
Veränderung beginnt mit der Frage: „Wem vertraue ich, die besten Lösungen zu finden?“ Wer darauf mit „meinem Team“ antworten kann – und dann auch wirklich loslässt – hat die größte Chance auf nachhaltigen Erfolg.